In den letzten Monaten ist eine politische Debatte in Deutschland immer lauter geworden: Soll eine Demokratie wie Deutschland mit einer Terrororganisation wie den Taliban zusammenarbeiten? Offiziell werden die Taliban nicht anerkannt – faktisch aber gibt es längst Zusammenarbeit, zum Beispiel wenn afghanische Geflüchtete für ihre Passverlängerung zur Taliban-Vertretung in Europa geschickt werden.
Die Rechtfertigung deutscher Politiker lautet oft: „Wir müssen Afghanen, die straffällig geworden sind, zurückschicken.“
Doch hinter dieser Begründung steckt ein doppeltes Problem: die kollektive Stigmatisierung einer ganzen Gruppe und die Gefährdung demokratischer Prinzipien.
In einer Demokratie gilt: Jeder ist für seine eigene Tat verantwortlich. Niemand darf für das Handeln anderer bestraft werden. Das Grundgesetz ist hier eindeutig:
Artikel 1: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Artikel 3: Niemand darf wegen Herkunft, Geschlecht, Religion oder Zugehörigkeit zu einer Gruppe benachteiligt werden.
Doch die Realität sieht anders aus:
In den Medien werden Straftaten einzelner Täter fast ausschließlich mit ihrer Herkunft verbunden – besonders oft mit Afghanen und Syrern.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2024 zeigt ein anderes Bild:
Insgesamt 5,84 Millionen Straftaten in Deutschland.
2,18 Millionen Tatverdächtige – davon 58 % Deutsche, 42 % Nichtdeutsche.
In Deutschland leben 14,1 Millionen Ausländerinnen und Ausländer – aus 169 verschiedenen Herkunftsländern.
Quelle: Bundeskriminalamt, PKS 2024
Von rund 395.000 Afghanen in Deutschland ist nur ein Bruchteil überhaupt in Kriminalstatistiken vertreten – und doch entsteht durch mediale Darstellung der Eindruck, als stünde eine ganze Nation unter Generalverdacht.
Warum also wird so oft genau diese Gruppe hervorgehoben?
Weil Afghanistan heute keine starke Lobby, keine funktionierende Regierung und keine laute Stimme mehr hat.
Weil es im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 einfacher ist, Migration als Hauptproblem darzustellen, anstatt über strukturelle Probleme zu reden: Steuerflucht von Milliardären, Unterfinanzierung von Schulen und Renten, soziale Ungerechtigkeit.
Die Zusammenarbeit mit den Taliban trifft ausgerechnet jene am härtesten, die selbst vor Terror und Unterdrückung geflohen sind.
Frauen, die in Afghanistan verfolgt wurden, müssen in Deutschland wieder zu Taliban-Vertretungen gehen, um Dokumente zu bekommen – ein unhaltbarer Zustand für eine Demokratie.
Offiziell sagt man: „Die Taliban sind nicht anerkannt.“
Faktisch aber ermöglicht man ihnen, über Afghaninnen und Afghanen in Europa Macht auszuüben.
Jede Kooperation mit Terrorregimen verlängert ihr Bestehen.
Für Afghanistan bedeutet das:
Millionen Frauen ohne Rechte,
Millionen Kinder ohne Bildung,
ein Land ohne Zukunft.
Für Demokratien bedeutet es:
Verlust an Glaubwürdigkeit,
Schwächung der eigenen Werte,
Signal an die Welt: Demokratie ist verhandelbar.
Deutschland hat in den letzten 25 Jahren viel für Afghanistan getan: Militär, Entwicklungshilfe, Aufnahme von Geflüchteten. Dafür sind Afghaninnen und Afghanen dankbar – vielleicht auf Generationen hinaus.
Doch gerade deshalb darf der nächste Schritt nicht sein, Demokratie und Menschenrechte aufzugeben.
Die Frage ist:
Darf eine Demokratie, die auf Freiheit, Menschenwürde und Gerechtigkeit baut, wirklich mit Terroristen zusammenarbeiten – und das auf dem Rücken der Schwächsten?
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16.09.2025 - Kehl Deutschland
Mohammad Akbar Mahmoody (Original auf Dari - KI Übersetzung)